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Warum sind US-Aktien trotz steigender Unsicherheiten nicht gefallen?

US-Aktien bleiben trotz vieler Gründe zur Sorge geboten. Wie kommt es also, dass die Aktien nicht stark gefallen sind?

US-Aktien erholten sich stark von ihren Tiefstständen im Jahr 2022 und machten die meisten Verluste wieder wett. Gestern betrugen die Verluste des S&P 500 für das Jahr nur -5,6 %, der Nasdaq 100 Index verlor seit Jahresbeginn -10,6 % und der Russell 2000 -7,4 %.

Was also hält Aktien im Angebot? Hier sind vier Gründe, warum Anleger immer wieder Aktien kaufen:

  • Die geldpolitischen Realzinsen sind auf einem Rekordtief
  • Die Inflationsrate steigt viel schneller als die Fed-Anhebungen
  • QT ist diesmal anders
  • Auch der Zyklus ist anders

Reale Zinssätze sind auf einem Rekordtief 

Der Realsatz ist die Differenz zwischen dem Leitzins und der Inflationsrate. Trotz der Anhebung des Leitzinses durch die US-Notenbank in der vergangenen Woche befinden sich die realen Leitzinsen auf einem Rekordtief.

Die Zentralbank hat zwar einen Straffungszyklus eingeleitet, aber es wird noch eine Weile dauern, bis sich die Zinserhöhung auf die Wirtschaft auswirkt. In der Zwischenzeit bleiben die Bedingungen mehr als akkommodierend.

Die Inflation steigt viel schneller als die Fed strafft

Die Federal Reserve hat eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte vorgenommen, aber die Inflation läuft mit höherem Tempo. Im Februar erreichte die jährliche Inflation 7,9 %, den höchsten Stand seit mehr als vier Jahrzehnten.

Bei diesem Tempo besteht das Risiko, dass die März-Veröffentlichung einen viel höheren Anstieg der Inflationsrate zeigt als die von der Fed durchgeführte Zinserhöhung. Daher sollte ein weiterer Anstieg der Vermögenspreise die Rallye der Aktien weiter unterstützen.

Die quantitative Verschärfung ist diesmal anders

Aktien sind dafür bekannt, dass sie während der quantitativen Lockerung steigen, wenn sich die Bilanz ausdehnt. Nun kündigte die Fed das Ende der quantitativen Lockerung an und wird damit beginnen, den Umfang ihrer Bilanz zu reduzieren – auch bekannt als quantitative Straffung.

Müssen wir damit rechnen, dass der Prozess den Aktien schadet?

Nicht unbedingt. Wenn das Finanzministerium dieses Geld durch die Ausgabe neuer Rechnungen anzapft, wird die quantitative Verschärfung neutralisiert.

Dieser Zyklus ist anders

Anleihen und Rohstoffe verhalten sich anders, ebenso der Devisenmarkt. Beispielsweise wurde der japanische Yen, lange Zeit als sichere Währung bekannt, aggressiv verkauft, nachdem der Krieg zwischen Russland und der Ukraine begonnen hatte.

Daher ist es wichtig, offen zu bleiben, um voranzukommen. Eines ist klar – trotz steigender Unsicherheiten bleiben die US-Aktienmärkte gut geboten.