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Nvidia- und Chipaktien ziehen den Nasdaq nach unten, da die Märkte aufgrund der Sorgen um den Handelskrieg nachgeben.

16 April 2025 By

Die Wall Street eröffnete am Mittwoch tief im Minus. Technologieaktien führten den Rückgang an, da die Spannungen zwischen den USA und China im Chipgeschäft die Anleger verunsicherten. Der Nasdaq verlor 2,1 Prozent, der S&P 500 1,3 Prozent und der Dow Jones 0,7 Prozent. Die Verluste wirkten sich branchenübergreifend aus und zogen den Russell 2000 um 0,8 Prozent nach unten.

Die Nvidia-Aktie brach um mehr als 6,5 % ein, nachdem eine Belastung von 5,5 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit neuen US-Exportbeschränkungen für seine H20-KI-Chips bekannt wurde – einst als Umgehung früherer Verbote angesehen. Auch AMD (AMD) gab nach, während der Chip-Ausrüster ASML die Umsatzschätzungen für das erste Quartal verfehlte und warnte, dass eskalierende Zölle die globalen Aussichten bis 2026 trüben könnten.

Dennoch gab es auch Lichtblicke. Abbott Labs übertraf die Erwartungen mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 1,09 US-Dollar und einem zweistelligen organischen Wachstum in der Medizintechniksparte, darunter ein Plus von 20 Prozent bei Diabetesprodukten. Prologis, der weltweit größte Industrie-REIT, erfüllte die Prognosen mit einem Kern-FFO von 1,27 US-Dollar und bekräftigte seine Prognose – bemerkte aber eine zunehmende Kundenzurückhaltung.

Unterdessen stiegen die Einzelhandelsumsätze in den USA im März um 1,4 %, der größte monatliche Zuwachs seit Januar 2023. Analysten gehen davon aus, dass die Käufer ihre Einkäufe wahrscheinlich vorgezogen haben, um zollbedingte Preiserhöhungen zu vermeiden – man denke nur an Kunden, die sich bei Costco (COST) mit Fernsehern und T-Shirts eindecken, bevor die Preise steigen.

Fed-Vorsitzender Jerome Powell wird heute Nachmittag in Chicago eine Rede halten – sein zweiter öffentlicher Auftritt in ebenso vielen Wochen – während die Anleger nach Hinweisen darauf suchen, wie die Zentralbank die starken Einzelhandelsdaten, die zollbedingte Unsicherheit und die anhaltende Inflation bewertet.

Die Futures deuteten im frühen Handel auf einen Rückgang hin.

Die US-Aktienfutures gaben am Mittwochmorgen nach, da sich die Anleger auf eine weitere Welle geopolitischer Schlagzeilen und Ertragsschlagzeilen vorbereiteten. Die Nasdaq-Futures fielen um mehr als 1 Prozent, der S&P 500 verlor 0,5 Prozent und der Dow Jones Industrial Average blieb unverändert.

Der CNN (WBD) Fear & Greed Index bleibt weiterhin im Bereich extremer Angst – eine Stimmung, die sich seit Präsident Donald Trumps Zollwelle Anfang des Monats nur schwer abschütteln lässt. Das dürfte nicht überraschen: Dieser Markt wird zunehmend von politischen Schleudertrauma-Aktionen, anfeuernden Sprüchen und flüchtigen Andeutungen auf Handelsverhandlungen getrieben. Uneinheitliche Signale, selektive Leaks und plötzliche Kurswechsel – oft über soziale Medien oder beiläufige Bemerkungen – erweisen sich als ebenso einflussreich wie offizielle Ankündigungen.

Und nicht nur die Politik ist unvorhersehbar. Auch die Choreographie ist es.

Die am meisten beachtete Geschichte am Mittwoch dreht sich um Nvidia (NVDA), das eine Belastung von 5,5 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit neuen US-Beschränkungen für den Export seiner H20-KI-Chips nach China bekannt gab. Die Biden-Regierung hatte ursprünglich Exportkontrollen eingeführt, um Chinas Zugang zu fortschrittlichen KI-Chips einzuschränken, doch unter Trump wurde die Politik verschärft. Die Nvidia-Aktie gab vor Börsenbeginn um etwa 5 % nach, und da Nvidia nach Marktkapitalisierung das drittgrößte US-Unternehmen ist, könnte die Marktentwicklung am Mittwoch dramatisch ausfallen.

Auch in den Chip-News meldete der Halbleiterausrüstungsriese ASML (ASML) einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro im ersten Quartal, der unter den Erwartungen der Analysten lag, und signalisierte aufgrund der Zollpolitik der USA und Chinas eine „größere Unsicherheit“. ASML, Hersteller der für die Herstellung hochwertiger Chips unverzichtbaren Maschinen, verzeichnete trotz des KI-Booms im letzten Jahr einen Kursverlust von 28 %.

China verzeichnete im ersten Quartal ein BIP-Wachstum von 5,4 % und damit das gleiche Wachstum wie im Vorquartal. Die Exportaktivität nahm stark zu, da Unternehmen vor den erwarteten neuen US-Zöllen schnell Waren auslieferten. Peking ernannte zudem einen neuen Chef-Handelsunterhändler. Marktbeobachter scheinen jedoch wenig Klarheit in der Zukunft zu erwarten.

Später am Mittwoch soll Powell über die Konjunkturaussichten sprechen, außerdem werden die Einzelhandelsumsätze im März erwartet, die einen Einblick in das Verbraucherverhalten vor der jüngsten Zollerhöhung bieten.

Abbott Laboratories (ABT), CSX (CSX), Kinder Morgan (KMI) und Prologis (PLD) geben am Mittwoch ebenfalls ihre Ergebnisse bekannt und bieten Einblicke in Schlüsselsektoren vom Gesundheitswesen über die Logistik bis hin zur Energieinfrastruktur.

Dieser Hintergrund folgt auf eine verhaltene Sitzung am Dienstag, als der S&P 500 um 0,22 %, der Dow um 0,36 % und der Nasdaq um 0,05 % nachgaben. Die Rückgänge waren moderat, doch das Gesamtbild bleibt düster: Alle drei wichtigen Indizes notieren noch immer deutlich unter ihren Schlusskursen vom 1. April, bevor Trumps Zollexplosion am „Tag der Befreiung“ die Märkte ins Wanken brachte. Boeing und die Automobilhersteller führten die Verluste am Dienstag an.

Source: https://buystocks.co.uk/news/nvidia-and-chip-stocks-drag-down-the-nasdaq-as-markets-slip-on-trade-war-woes/