Der britische Luft- und Raumfahrtkonzern Rolls-Royce gab am Donnerstag einen stärker als erwarteten Jahresgewinn bekannt, erhöhte seine mittelfristige Prognose und kündigte einen Aktienrückkauf im Volumen von einer Milliarde Pfund (1,27 Milliarden Dollar) an.
Rolls-Royce, das Triebwerke für Verkehrsflugzeuge sowie Antriebssysteme für Schiffe und U-Boote herstellt, meldete für das Jahr 2024 einen Betriebsgewinn von 2,46 Milliarden Pfund (2,46 Milliarden Euro) und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Dies entspricht einem Anstieg von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Unternehmen teilte mit, dass es dank robuster Leistungen in den Jahren 2023 und 2024 seine mittelfristigen Ziele in diesem Jahr erreichen könne, zwei Jahre früher als geplant. Es fügte hinzu, dass es nun mittelfristig mit einer Steigerung des Betriebsgewinns auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Pfund rechnet.
Rolls-Royce kündigte außerdem eine Dividendenzahlung von 6 Pence pro Aktie an und nahm damit die Ausschüttung nach einer fünfjährigen Pause wieder auf. Zudem teilte das Unternehmen mit, dass im Laufe des Jahres 2025 ein Aktienrückkauf im Wert von 1 Milliarde Pfund abgeschlossen sein werde.
Analysten von Citi bezeichneten die Ergebnisse des Gesamtjahres als „sehr stark“.
Die Aktien von Rolls-Royce stiegen nach dieser Nachricht um bis zu 19,4 Prozent, erreichten ein neues Allzeithoch und setzten sich an die Spitze des paneuropäischen Stoxx 600-Index.
„Wir befinden uns im zweiten Jahr eines mehrjährigen Transformationsprozesses [and] und haben bedeutende Fortschritte gemacht“, sagte Helen McCabe, CFO von Rolls-Royce, am Donnerstag gegenüber CNBCs „Squawk Box Europe“.
„Damit können wir unsere Versprechen erfolgreich einhalten“, sagte McCabe und verwies auf das steigende Ertragspotenzial und die Verbesserung der Bilanz des Motorenherstellers.
Unterbrechung der Lieferkette
Rolls-Royce gab an, dass sein Gewinn im Jahr 2024 durch eine robuste Leistung in der Geschäftsluftfahrt und durch verbesserte Vertragsbedingungen gesteigert wurde.
Die Gewinne spiegeln den Transformationsprozess des Unternehmens wider, seit der ehemalige BP-Manager Tufan Erginbilgic im Januar 2023 die Leitung des CEO-Postens übernahm. Damals beschrieb Erginbilgic das Unternehmen als „brennende Plattform“, die ihre Arbeitsweise ändern müsse, um zu überleben.
McCabe von Rolls-Royce sagte am Donnerstag, dass das Unternehmen die jüngste Zusage der britischen Regierung begrüße, die Verteidigungsausgaben ab April 2027 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen, und bezeichnete die Verpflichtung als „großartig für die britische Sicherheit“.
Mit Blick auf die Zukunft sagte McCabe, dass Sicherheit und Lieferketten die beiden größten Risiken für das Unternehmen seien.
„Es gibt zwei Dinge, über die wir uns im Moment ständig Sorgen machen. Sicherheit. Es ist unsere Aufgabe, die Sicherheit immer an erster Stelle zu haben“, sagte McCabe.
„Und dann, wie Sie bereits erwähnt haben, die Lieferketten. Das führt zu so vielen Störungen in der gesamten Branche und ist ziemlich volatil“, fügte sie hinzu.
