Trotz starker US-Wirtschaftsdaten rutschen die asiatischen Aktien nach dem Einbruch an der Wall Street ab.
Die asiatischen Märkte verzeichneten am Mittwoch überwiegend Rückgänge, nachdem die Aktienkurse an der Wall Street trotz besser als erwarteter Berichte über den US-Arbeitsmarkt und die Konjunkturentwicklung eingebrochen waren.
Die US-Futures und Ölpreise tendierten höher.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor 0,3 Prozent auf 39.981,06. Der US-Dollar notierte bei 157,97 Yen, nach 158,06 zuvor.
Der Hang Seng in Hongkong verlor 1% auf 19.255,76 und der Shanghai Composite Index blieb mit 3.230,17 nahezu unverändert. Die Aktien von Tencent fielen um 2,4% und die Aktien von CATL, dem weltgrößten Batteriehersteller, sanken um 1,8%. Beide Unternehmen standen auf einer Liste des US-Verteidigungsministeriums, die sie mit dem chinesischen Militär in Verbindung brachte.
In Südkorea stieg der Kospi um 1,2 Prozent auf 2.521,05. Der australische S&P/ASX 200 legte um 0,8 Prozent auf 8.349,10 zu.
Am Dienstag fiel der S&P 500 um 1,1 Prozent auf 5.909,03, nachdem er einen frühen Gewinn wieder abgegeben hatte. Der Dow Jones Industrial Average sank um 0,4 Prozent auf 42.528,36, während der Nasdaq Composite um 1,9 Prozent auf 19.489,68 abstürzte.
Die Aktienkurse fielen unter der Last steigender Renditen am Anleihemarkt, die unmittelbar nach der Veröffentlichung der ermutigenden Wirtschaftsberichte in die Höhe schossen. Einer der Berichte besagte, dass US-Arbeitgeber Ende November mehr Stellen ausgeschrieben hätten als von Ökonomen erwartet. Der andere Bericht besagte, dass die Aktivität in der Finanzbranche, im Einzelhandel und in anderen Dienstleistungsunternehmen im Dezember viel schneller gewachsen sei als erwartet.
Die guten Zahlen sind natürlich eine gute Nachricht für Arbeitnehmer auf Jobsuche und für alle, die sich vor einer möglichen Rezession fürchten, die Pessimisten zuvor für unvermeidlich gehalten hatten. Doch eine so solide Konjunktur könnte auch den Inflationsdruck aufrechterhalten und die Wahrscheinlichkeit verringern, dass die Federal Reserve die Zinssenkungen durchführt, die die Wall Street so liebt.
Der am Dienstag veröffentlichte Bericht des Institute for Supply Management über den US-Dienstleistungssektor enthielt ebenfalls entmutigende Inflationstrends und besagte, dass sich die Preissteigerungen im Dezember beschleunigt hätten.
Die Erwartung, dass es im Jahr 2025 weniger Zinssenkungen geben wird, hat sich bereits seit Wochen verstärkt. Das hat die Renditen längerfristiger US-Staatsanleihen nach oben getrieben. Ebenso die Sorge vor anderen möglichen Trump-Maßnahmen, wie Steuersenkungen, die die Verschuldung der US-Regierung weiter anschwellen lassen und die Renditen ebenfalls nach oben treiben könnten.
Diese höheren Renditen machen Staatsanleihen für Anleger attraktiver, die sonst Aktien kaufen würden, was wiederum den Aktienkurs unter Druck setzt. Die supersicheren Anleihen zahlen deutlich mehr. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg von 4,63 Prozent kurz vor der Veröffentlichung der Berichte vom Dienstag und von nur 4,15 Prozent Anfang Dezember auf 4,69 Prozent.
Nachdem die Sorgen des Sommers über eine mögliche Abschwächung der US-Wirtschaft abgeebbt sind und die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen deutlich über 4,50 Prozent liegt, „glauben wir, dass sich der Markt wieder in ein Umfeld von ‚guten Nachrichten sind schlechte Nachrichten‘ bewegt“, sagen die Strategen der Bank of America um Ohsung Kwon.
Damit wird das am Freitag erscheinende Update zum US-Arbeitsmarkt noch spannender. Ökonomen erwarten, dass die Zahl der Neueinstellungen insgesamt zurückgehen wird. Laut FactSet erwarten sie für Dezember einen Zuwachs von 156.500 neuen Stellen.
Im Energiehandel legte US-Öl um 42 Cent auf 74,67 Dollar pro Barrel zu. Brent-Öl, der internationale Standard, stieg um 41 Cent auf 77,46 Dollar pro Barrel.
Im Devisenhandel kostete der Euro 1,0346 Dollar (nach 1,0341 Dollar zuvor).
Source: https://buystocks.co.uk/news/asian-shares-slip-after-wall-st-slumps-despite-strong-us-economic-data/